Regie: Torsten Körner | Darsteller: Dokumentation mit Katrin Sass, Ulrike Poppe, Marei Bauer u.v.a. | Deutschland 2024

Mit dem Doku-Hit DIE UNBEUGSAMEN setzte Torsten Körner den Politikerinnen der Bonner Republik und ihrem Kampf um politische Teilhabe ein Denkmal. Nun richtet er den Blick auf die andere Seite des Eisernen Vorhangs und zeichnet ein lebendiges Gruppenporträt ostdeutscher Frauen aus verschiedensten Gesellschaftsbereichen der DDR. Seine Gesprächspartnerinnen sind diesmal eher selten Politikerinnen, durchaus systembedingt. Facettenreich und spannend – Fortsetzung bitte!

15 selbstbewusste Frauen erzählen, wie auch im Land der staatlich verordneten Gleichberechtigung trotzdem das Patriarchat regierte und schaff­en damit ein kraftvolles Kaleidoskop der Geschlechterbeziehungen im Arbeiter- und Bauernstaat. Der Film bietet den beeindruckenden Lebensleistungen der ostdeutschen Frauen und ihrem Kampf um Chancengleichheit eine fesselnde Bühne und entlarvt die DDR-Ideologie mit Humor und Köpfchen als prinzipiell frauenfeindlich. Bei lockerer Stimmung taucht Torsten Körner immer tiefer ein in die Lebenswelten von DDR-Frauen. Und er zeigt einen der schönsten Filmausschnitte aus der DDR: SOLO SUNNY (Konrad Wolf, 1980) mit der unvergessenen Renate Krößner. »Ist ohne Frühstück«, grummelt sie am Morgen ihrem One -Night-Stand entgegen, und als der widersprechen will, raunzt sie hinterher: »Ist auch ohne Diskussion.« Wie gesagt: Humor und Köpfchen. Torsten Körner erzählt in dreizehn Kapiteln vom Traum der Ebenbürtigkeit, der immer wieder erkämpft werden musste. Von wem, ist klar.

»Frauen, wenn wir heute nichts tun, leben wir morgen wie vorgestern!« ANNEMIRL BAUER