Regie: Woody Allen | Darsteller: Lou de Laâge, Melvil Poupaud, Niels Schneider | USA, Frankreich 2023 | Komödie, Thriller | Originalsprache: Französisch

Paris: Eine Frau zwischen zwei Männern… Diese französische Dreiecksgeschichte – übrigens Woody Allens sage und schreibe 50. Film! – kommt erst als eine harmlose Gesellschaftskomödie daher, um sich dann als hintergründige Schauergeschichte zu entpuppen, die dennoch nie ihren komödiantischen Charakter verliert. Eine unerwartet originelle Geschichte, Romanze, Komödie und Thriller zugleich, souverän inszeniert!

Fanny (Lou de Laâge) und Jean (Melvil Poupaud) sind das perfekte Ehepaar – beide haben Erfolg im Beruf, leben in einer prächtigen Wohnung in einem exklusiven Viertel von Paris und scheinen noch genauso verliebt zu sein wie am ersten Tag. Doch als Fanny zufällig ihren ehemaligen Klassenkameraden Alain (Niels Schneider) trifft, ist sie hin und weg. Bald darauf sehen sie sich wieder und kommen sich immer näher… In seinem ersten französischen Film schickt Woody Allen die Schauspielstars Lou de Laâge, Valérie Lemercier, Melvil Poupaud und Niels Schneider in ein höchst amüsantes Labyrinth aus Zufall und Glück. Dabei wird das, was New York früher für den STADTNEUROTIKER-Regisseur bedeutete, hier von der europäischen Metropole Paris übernommen. Und so ist Allens neues Werk nebst allem anderen insbesondere auch eine sehr atmosphärische Hymne an die französische Hauptstadt, die in sanften Herbsttönen erstrahlt. Diese werden immer mal wieder von grellem Rot durchbrochen – sicherlich sind die entsprechenden Assoziationen geplant: sie zeigen etwas von der Raffinesse und von der schicken Ironie, mit der der Altmeister seine Story erzählt. Ein Vexierspiel der augenzwinkernden Verweise auf frühere Filme, aber auch eine gleichzeitig liebenswürdige und bitterböse Begegnung mit Liebe, Jazz und Tod – und mit der alten philosophischen Frage, ob der Mensch überhaupt eine Chance gegen sein Schicksal hat. Nach dem Mondschein erforscht Woody Allen nun also das Herbstlicht von Paris. Das Ergebnis ist eine federleichte Komödie mit einer erlesen makabren Note im Abgang.

 » Aus einem leichten Paris-Film wird bald ein Thrillerstoff, der mit Shakespearscher Wucht über die Niedertracht erzählt! « PLAYERWEB